Willkommen im Archiv der Wortoase 

Hier ruhen Worte, die einst vorne standen.
Texte, Gedanken, Gefühle – sie gehörten einmal an die erste Stelle.
Jetzt dürfen sie hier weiteratmen.
Vielleicht findest du etwas, das dich gerade jetzt begleitet.

Endgültig vorbei

Ich habe lange gewartet.
Gezweifelt. Gehofft. Geschwiegen.
Habe tausend Gründe gesucht, um zu bleiben,
und doch in mir gespürt: Es geht nicht mehr.

Es kam kein Brief.
Kein ehrliches Wort.
Nur Erwartungen, Vorwürfe, Druck.

Jetzt ist der Punkt erreicht.
Nicht aus Trotz, nicht aus Hass,
sondern aus Klarheit.

Ich gehe.
Nicht heimlich. Nicht leise.
Sondern mit dem Wissen:
Von mir wird nichts mehr kommen.

Diese Tür ist zu.
Und ich werde sie nicht wieder öffnen.
Nicht, weil ich hart bin,
sondern weil ich weich geblieben bin,
wo ich hätte längst Grenzen ziehen müssen.

Ich lasse los – endgültig.
Und was ich nun mitnehme,
ist nicht der Schmerz,
sondern die Freiheit.

Sonnentag mit Gedanken

Hummeln schwirren summend durch die Luft.

Eine Familie mit Kind und Hund lacht im Sonnenschein.

Keine einzige Wolke am Himmel –

nur das Blau, das alles umhüllt.

Ich sitze da, atme tief ein,

will abschalten, loslassen.

Doch da sind sie – die Gedanken.

An morgen, an nächste Woche,

ans nächste Jahr.

Sie kommen einfach,

leise, drängend,

wie Wellen, die ans Ufer schlagen.

Und vielleicht ist es genau das:

Frieden finden,

auch wenn es in mir weiterkreist.

Auch wenn der Kopf nicht still ist.

Die Sonne scheint trotzdem.

Und ich bin da. Jetzt.

Manche Verbindungen verblassen leise
Es gibt Menschen, die begleiten uns ein Stück des Weges. Sie reichen uns die Hand, wenn wir stolpern, hören zu, wenn unsere Stimme zittert, und erinnern uns daran, dass wir nicht allein sind. Und manchmal… da verschwinden sie wieder. Leise. Ohne Drama. Ohne Abschied.

Man bleibt zurück mit einem Knoten im Herzen, mit Fragen, die unbeantwortet bleiben, und mit einer leisen Enttäuschung, weil man dachte: "Wenn es jemand versteht, dann er."

Doch nicht jede Verbindung ist für immer. Manche Menschen kommen, um uns für eine bestimmte Zeit zu stärken – und vielleicht war genau das ihre Aufgabe.

Und auch wenn du dich gerade enttäuscht fühlst: Es sagt nichts über deinen Wert aus. Du bist nicht zu viel. Nicht zu kompliziert. Nicht falsch.

Es zeigt nur, dass du gewachsen bist – dass du weitergehst, auch wenn andere stehen bleiben oder abbiegen.

Du darfst loslassen, auch ohne letzte Worte. Du darfst weitergehen, mit dem, was du gelernt hast. Und du darfst vertrauen: Neue Menschen werden kommen. Menschen, die bleiben.

Ich danke allen, die mich ein Stück begleitet haben – auch wenn unsere Wege sich getrennt haben.

Maiwind

Manchmal flüstert der Wind leise durch die Tage,

und erinnert mich daran, dass Wandel nicht laut sein muss.

Dass auch leises Wachsen zählt.

Dass Hoffnung nicht schreit, sondern sacht blüht –

wie eine Knospe, die sich der Sonne anvertraut.

Ich darf zögern.

Ich darf fühlen.

Ich darf blühen,

in meinem eigenen Tempo.

Am Ende eines langen Weges

Wirst du zurückblicken und sehen,

wie viele Male du dich selbst gehalten hast,

wenn niemand sonst da war.

Wie oft du durch Dunkelheit gegangen bist

mit nichts als deinem eigenen Mut.

Und du wirst sagen können:

Ich habe überlebt – mit Herz, mit Tränen, mit Hoffnung.

Und das allein ist schon ein kleines Wunder.

Du bist nicht verloren

Auch wenn du dich manchmal so fühlst.

Auch wenn niemand zu sehen scheint,

wie schwer es gerade ist.

Du gehst weiter – Schritt für Schritt,

mit pochendem Herz und zittriger Stimme.

Und genau das ist Stärke.

Denn Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben.

Mut bedeutet, trotzdem weiterzugehen.

Ein Ort voller Worte, die mich begleiten.

Worte, die trösten, Mut machen und daran erinnern, dass ich nicht allein bin.

Für die Tage, an denen alles zu viel ist –

und für die, an denen ich wieder spüre, wie viel Kraft in mir steckt.

Hier dürfen Gefühle ihren Platz haben.

Hier darf ich sein, wie ich bin.

Geschichte der Woche 

Das coole Meerschweinchen 

Das coole Meerschweinchen ging sehr gerne einkaufen. Es liebte die kleinen, feinen Lädchen – vor allem das frische Brot und den leckeren Kuchen.

Bevor es jedoch das Haus verließ, machte es seine Haare zurecht. Denn nur mit seiner Frisur fühlte es sich richtig cool. Seine Haare mussten auf allen Seiten abstehen – das gefiel ihm. Auch heute stylte sich das coole Meerschweinchen mit besonderer Sorgfalt. Die Haare sollten nicht nur wild in alle Richtungen zeigen, sondern auch noch eine neue Farbe bekommen.

Nach einigem Überlegen entschied es sich für Pink. Es fingerte und zupfte an seinen Haaren herum, sprühte großzügig Haarspray hinein und färbte sie dann knallpink.

„Jeep!“, rief es, sprang begeistert auf und grinste. „Das sieht einfach super aus! Nein, megacool!“ Cool war nämlich ganz wichtig für das Meerschweinchen.

Frisch gestylt machte es sich auf den Weg zum Bäckermeister. Stolz spazierte es durch die Straßen und fand sich selbst wirklich „0bercool“.

Am Tresen bestellte es ein Brot und ein großes Stück Schokoladenkuchen. Ein kleines Mädchen saß auf dem Tresen und beobachtete es neugierig – besonders seine Haare hatten es ihr angetan. Immer wieder schaute sie hin, musterte das bunte Gewusel auf seinem Kopf.

Das Meerschweinchen wurde nervös und wusste bald gar nicht mehr, wohin es schauen sollte.

Schließlich sagte das Mädchen ganz ernst:
„Sag mal, hast du immer so ein unordentliches, buntes Gewusel auf dem Kopf – wie der Struwwelpeter?“

Gewusel? Struwwelpeter? Das Meerschweinchen war verwirrt. War das jetzt cool – oder nicht?

Hinter ihm begannen einige Leute zu lachen. Völlig verunsichert senkte das Meerschweinchen den Kopf, verließ eilig den Laden, rannte nach Hause und stellte sich vor den Spiegel. Lange schaute es sich an. Dann begann es, seine Haare zu kämmen – glatt nach unten, bis kein Strubbel mehr zu sehen war.

Die Mutter lugte vorsichtig zur Tür hinein und sagte lächelnd:
„Jetzt siehst du so brav aus, wie du bist. Das passt doch viel besser zu dir.“

„He, brav? Ich?!“ Das Meerschweinchen verstand die Welt nicht mehr. Es fühlte sich doch cool – nicht brav! Da stimmte doch etwas nicht.

Verwirrt und traurig kroch es unter seine Bettdecke. Immer wenn es viel nachdenken musste, ging es in sein Bett.

Ich bin ganz brav, dachte es. Dabei hätte es so gern mal ein Mädchen angesprochen. Oder dem Jungen auf dem Schulhof die Meinung gesagt, der ihn ständig hänselte. Oder dem großen muskulösen Neuntklässler endlich sagen, dass es nichts mehr für ihn klauen will.

Doch es tat all das nicht. Stattdessen zog es sich immer zurück – still, traurig und wütend.

Und jetzt war es wieder traurig, weil das Mädchen seine Frisur nicht toll fand.

Vielleicht hatte sie recht?

Nach einer Weile beschloss das Meerschweinchen: Nicht nur meine Frisur soll cool sein. Ich will selbst cool sein – von innen. Und das musste es üben.

Am nächsten Tag ging es noch einmal zur Bäckerei – natürlich wieder mit seiner Lieblingsfrisur. Es stellte sich vor das kleine Mädchen und sagte ganz cool:

„He, Kleine – das sind meine Haare, und die sind genau richtig so, wie sie sind. Die gehören zu mir. Und ich mag sie so.“

Das Mädchen lächelte und antwortete:
„He, Cooler! Und du gefällst mir, wenn du dich für dich selbst einsetzt – mit deinen Worten, nicht mit deinen Fäusten!“

Diese Worte gingen dem Meerschweinchen nicht mehr aus dem Kopf.

„Mit meinen Worten, nicht mit den Fäusten…“
Natürlich dachte es wieder unter seiner Bettdecke darüber nach.

Das war gut, was das Mädchen gesagt hatte. Und das Meerschweinchen wusste jetzt:
Es muss sich vorbereiten – auf den nächsten Schultag. Falls der große Junge wieder etwas von ihm will.

Aber wie? Was soll ich sagen? Was, wenn er mich schlägt?

Es fasste seinen Mut zusammen und ging noch einmal zur Bäckerei.
„He, Kleine, kannst du mal rauskommen? Ich möchte dich was fragen.“

Das Mädchen nickte. Sie setzten sich hinter dem Haus auf eine Bank.
Das Meerschweinchen wusste nicht so recht, wie es anfangen sollte.

„Erzähl’s mir“, sagte das Mädchen ruhig und ernst.

Und so erzählte das Meerschweinchen von den Hänseleien, vom großen Jungen, von der Angst – und von dem Wunsch, sich zu wehren.
Und dass ihm gefallen hatte, was sie gesagt hatte – sich mit Worten zu wehren, nicht mit Fäusten.

Das Mädchen hörte aufmerksam zu. Dann sagte sie:
„Das Wichtigste hast du schon getan: Du hast dich jemandem anvertraut. Jetzt bist du nicht mehr allein. Ich helfe dir. Wenn der Junge dir morgen etwas tut, werde ich in der Nähe sein. Und wenn es sein muss, gehen wir gemeinsam zum Lehrer – und zu den Eltern.“

„Aber wie soll ich es ihm sagen?“ fragte das Meerschweinchen.

„Ganz einfach:
Sag ihm, dass du nicht mehr tust, was er sagt.
Dass du das blöd findest.
Und wenn er dir droht, gehst du zum Lehrer. Und zu den Eltern.
Sag es laut und bestimmt.
Komm, wir üben es!“

Und so machten sie ein Rollenspiel. Das Mädchen spielte den großen Jungen.
Sie übten, bis das Meerschweinchen ganz cool und sicher sagen konnte:

„Nein, das mache ich ab sofort nicht mehr.“

Und am nächsten Tag kam der große Junge tatsächlich. Doch diesmal sagte das Meerschweinchen ruhig und laut:

„NEIN. Das mache ich nicht mehr.“

Von da an wurde das Meerschweinchen immer mutiger. Es wehrte sich, wenn etwas ungerecht war – für sich und manchmal sogar für andere.

Und es war jetzt öfter mit dem Mädchen zusammen.
Und wer weiß – vielleicht brauchte es seine bunte Frisur irgendwann gar nicht mehr,
weil es sich auch ohne sie schon richtig cool fand. 

Nächtlicher Weg

In einer sternenklaren Nacht ging ich mit jemandem hinaus –

fernab vom Lärm, hinaus auf die Felder.

Wir mussten durch alte Türen gehen,

über kleine Gräben springen,

um dorthin zu gelangen,

wo das Atmen leichter wurde.

Wenn niemand da war,

war da Frieden.

Nur wir und der Himmel,

und das leise Gefühl,

für einen Moment frei zu sein.

Doch jedes Mal, wenn jemand kam,

zog sich etwas in mir zusammen.

Ein Schatten legte sich über die Nacht.

Ein Rest von Angst,

als würde jemand etwas fordern,

was ich nicht geben kann.

Am Ende bat uns jemand um Geld.

Doch wir gaben nichts.

Denn manchmal ist es schon schwer genug,

sich selbst zu halten.

Dann entdeckten wir ein kleines Geschäft.

Dort stand eine künstliche Winterlandschaft.

Alles aus Plastik. Kalt.

Kein Zauber. Keine Wärme.

Nur der Versuch, etwas Echtes nachzubilden –

und dabei zu scheitern.

Ich wachte auf

mit dem leisen Wissen:

Die echten Nächte,

die echten Felder,

die echten Gefühle –

sie beginnen dort,

wo niemand etwas von mir will.

"Manchmal ist das Loslassen kein Aufgeben,
sondern ein mutiger Schritt in Richtung Frieden.
Es heißt nicht, dass dir alles egal ist.
Es heißt, dass du dich selbst genug achtest,
um nicht länger an dem festzuhalten,
was dir nicht guttut.
Du darfst dich entscheiden –
für dein Herz, für deinen Weg,
für ein Leben, das sich leichter anfühlt."

Im Sonnenlicht funkelt der See wie ein Meer aus Diamanten.

Hier findet dein Herz einen Moment der Stille und Geborgenheit.

Ich gehöre nicht dorthin, wo man mich festhält,

nur weil Blut fließt, aber kein Verstehen.

Ich wähle mich selbst,

in Stille, in Klarheit, in Freiheit.

Ich gründe keine Familie,

ich gründe Frieden –

in mir.

Du darfst gehen, auch wenn sie bleiben wollen.

Du darfst leise sein, wenn es ihnen zu laut ist.

Du darfst fehlen, wenn dein Herz nach Abstand ruft.

Du musst dich nicht erklären, nicht rechtfertigen, nicht kleinreden.

Dein Leben ist kein Schachspiel, bei dem du dich opfern musst, damit andere gewinnen.

Wer dich wirklich sieht, verliert dich nicht, nur weil du dir selbst treu bleibst.

Und wenn du dich fragst, ob du das darfst – dann ist die Antwort:

Ja. Du darfst. Mehr als du denkst.

Für dich, der zwischen den Zeilen lebt

Du bist kein Lärm, du bist leise.

Doch deine Stille hat Tiefe, die nicht jeder versteht.

In dir wohnt eine Ruhe, die manchmal schmerzt, weil sie so sehr fühlt –

aber auch eine Kraft, die sich nicht beweisen muss, um echt zu sein.

Du denkst viel, vielleicht zu viel –

doch das zeigt nur, wie sehr du suchst: nach Sinn, nach Frieden, nach einem Platz,

an dem du einfach du sein darfst.

Du brauchst keine Bühne.

Dein Wert liegt in Momenten:

in einem Blick zum Wasser, einem Gedanken an früher,

einem Schritt, den du trotz allem machst.

Du trägst Erinnerungen wie Schätze,

du gehst allein, aber nicht verloren.

Denn du weißt:

Es gibt Wege, die man nur findet, wenn man sie im eigenen Tempo geht.

Und egal, wer dich versteht –

du bist richtig.

Du bist genug.

Und du bist nicht allein.

Deine innere Karte der Stärkung 

Ich darf Nein sagen.

Nicht aus Trotz. Sondern aus Fürsorge für mich selbst.

Ich muss mich nicht rechtfertigen.

Meine Entscheidungen sind gültig – auch ohne Erklärung.

Ich bin nicht verantwortlich für die Gefühle anderer.

Ich darf mein Leben Leben, ohne mich ständig zu verbiegen.

 Ich bin nicht falsch, weil ich fühle.

Meine Sensibilität ist keine Schwäche – sie ist Tiefe.

 Ich darf loslassen, was mir nicht guttut.

Selbst wenn andere es nicht verstehen.

Ich darf mich zuerst spüren.

Meine Bedürfnisse sind wichtig. Sie zählen.

Ich bin nicht allein.

Es gibt Menschen, die mich verstehen.                                                                                                                                                                       

Ich darf mir Unterstützung holen.

Ich muss nicht stark sein, um wertvoll zu sein.

Ich bin genug. Genau jetzt. So, wie ich bin. 

Für dich, wenn der Tag schwer war 

Vielleicht bist du heute nicht mutig aufgestanden, sondern einfach aufgestanden. Und das reicht.

Du trägst gerade viel mit dir herum, das sieht man vielleicht nicht – aber du spürst es.

Und trotzdem bist du noch da, denkst nach, fühlst, träumst, ringst mit Entscheidungen.

Das allein zeigt, wie viel Kraft du hast.

Du musst nicht stark wirken.

Du darfst leise sein.

Du darfst überfordert sein.

Und du darfst heute einfach nur sein. 

Verändere die Welt mit deinem kleinen Lächeln.

Veränderung ist wie ein Schmetterling – sie kommt auf leisen Flügeln und hinterlässt einen Hauch von Magie.

Für dich, wenn dein Körper nicht mehr kann

Du darfst heute einfach nur sein.

Kein „Müssen“, kein „Sollen“.

Nur du – in deinem Tempo.

Dein Körper spricht, weil dein Herz müde ist.

Es ist keine Schwäche – es ist ein Schrei nach Ruhe.

Und es ist mutig, ihn zu hören.

Wenn du jetzt einfach nur daliegst – ist das genug.

Wenn du weinst – ist das erlaubt.

Wenn du schweigst – ist das ehrlich.

Und wenn du dich morgen ein bisschen leichter fühlst,

dann sei sanft zu dir.

Denn du hast viel getragen.

Im Wald geweint

Zwischen Bäumen zu stehen,

wenn das Herz schwer ist –

ist wie bei jemandem zu sein,

der dich nicht fragt, warum.

Der Wald hat nichts erwartet.

Kein Lächeln, kein Gespräch.

Nur dein Schritt, dein Atem,

dein echtes Gefühl.

Und während du weintest,

wusste der Wald:

Es ist okay.

Manchmal muss man loslassen,

damit das Herz wieder atmen kann.

Wenn die Gedanken kreisen

Nicht jeder Gedanke verdient deine Energie.

Manche sind nur Schatten der Vergangenheit,

die sich ins Heute schleichen.

Du darfst sagen: „Nicht jetzt.“

Du darfst loslassen, ohne Antworten zu haben.

Du darfst Frieden finden – auch inmitten von Chaos.

Und selbst wenn du nicht weißt,

wohin dein Weg gerade führt:

Du gehst ihn.

Mit jedem Atemzug.

Und das ist genug.

Wenn Vertrauen fehlt

Ich habe oft vertraut.

Leise, ehrlich, mit offenem Herzen.

Und zu oft wurde dieses Vertrauen

in Zweifel verwandelt.

Jetzt halte ich mein Herz zurück,

nicht aus Kälte –

sondern aus Schutz.

Ich lächle vielleicht,

aber tief in mir

fragt etwas immer:

„Meinst du es wirklich gut mit mir?“

Und das ist okay.

Denn jedes Mal, wenn Vertrauen zerbricht,

braucht die Seele Zeit,

neue Mauern zu durchschauen.

Ich vertraue vorsichtig.

Vielleicht nicht mehr jedem –

aber vielleicht irgendwann wieder mir selbst.

Und das ist ein Anfang.

Du musst nicht funktionieren 

Du bist kein Uhrwerk. Kein Kalender. Kein Dauerlächeln auf Abruf.

Du bist Mensch.

Und manchmal bedeutet Menschsein: müde sein. leise sein.

einfach nicht mehr weiter können. Und das ist in Ordnung.

Du musst dich nicht rechtfertigen, weil du fühlst.

Du musst nicht erklären, warum du heute nicht kannst.

Dein Wert hängt nicht an deiner Leistung. Nicht daran, wie gut du dich fügst.

Du darfst dich entziehen. Du darfst dich schützen.

Du darfst „nein“ sagen, auch wenn andere „ja“ erwarten.

Du darfst langsam heilen, in deinem Tempo, ohne Druck.

Du bist nicht falsch, weil du nicht in ihre Vorstellung passt.

Du bist richtig, genauso, wie du jetzt gerade bist.

Du hast dich entschieden – für dich.

Wie eine Tür, die du leise schließt.

Nicht aus Wut. Nicht aus Trotz.

Sondern aus Liebe. Zu dir selbst.

Du hast erkannt, dass dein Herz Ruhe braucht.

Dass dein Atem Platz will.

Dass du nicht mehr still bleiben willst,

wenn etwas in dir laut sagt:

„Ich kann nicht mehr so weitermachen.“

Heute hast du Grenzen gezogen,

nicht mit einem Zaun

sondern mit einem sanften: „Hier ist Schluss – für mein eigenes Wohl.“

Du bist nicht egoistisch.

Du bist nicht falsch.

Du bist jemand,

der gelernt hat,

dass Selbstschutz kein Verrat ist,

sondern ein erster Schritt Richtung Heilung.

Und ganz still in dir drin flüstert etwas:

"Endlich. Danke."

Ich darf einen Punkt setzen

Ich muss mich nicht rechtfertigen.

Nicht immer funktionieren.

Nicht immer ja sagen.

Ich darf Nein sagen,

wenn mein Herz danach ruft.

Ich darf loslassen,

was mich müde macht.

Ich sorge für mich,

weil ich es mir wert bin.

Und manchmal beginnt Selbstliebe

mit einem klaren Punkt.

Ich darf.

Ich darf meine Ruhe wählen.

Ich darf mich schützen.

Ich darf loslassen, was mir nicht guttut.

Ich bin nicht falsch, nur weil ich Grenzen setze.

Ich bin nicht egoistisch, weil ich auf mich achte.

Ich bin nicht schwach, weil ich weine.

Ich bin stark, weil ich spüre.

Ich bin mutig, weil ich gehe, obwohl es wehtut.

Ich bin auf meinem Weg – in meinem Tempo, mit meinem Herzen.

Und das ist genau richtig so. 

Mitternacht

Ein Moment zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Die alte Zeit verglühte in buntem Licht, während das neue Jahr leise durch die Tür trat – wie ein Versprechen auf bessere Tage.

Ich stand da, nicht allein, sondern umgeben von Menschen, die mich lächeln ließen, ohne etwas zu fordern.

Keine Masken, kein Druck – nur Wärme und Freude.

Und als die Glocken Mitternacht schlugen, war es, als hätte jemand flüstern wollen:

Du darfst neu anfangen.

Du darfst loslassen.

Du darfst glücklich sein.